Neues FuE-Vorhaben des BioRegio-Instituts
Kann der ökologische Land- und Weinbau einen nachweisbaren Beitrag zum Schutz einzelner Tier- und Pflanzenarten leisten? Dieser Frage wird das BioRegio-Institut in einem neuen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz nachgehen. Laut einer bereits abgeschlossenen Studie spricht die Literatur in vielen Fällen dafür, eine Ausdehnung des Ökolandbaus wäre also wünschenswert. Dass dies aus Gründen des Naturschutzes dringend geboten ist, zeigen z.B. die neuesten Daten zur Situation unserer Brutvögel. So sind die Rebhuhn-Bestände in Deutschland seit 1980 um 90% gesunken!
In dem FuE-Vorhaben sollen Methoden erforscht, entwickelt und erprobt werden, dies es erlauben, einen nachweislichen oder plausiblen Zusammenhang zwischen der ökologischen Erzeugung sowie dem Vorkommen schützenswerter Arten zu belegen. Die Untersuchungen erfolgen am Beispiel von Bio-Produkten aus den deutschen Biosphärenreservaten, deren Vermarktung damit gefördert werden soll.
Entwicklung und Erprobung einer neuen Methode
Zunächst werden Betriebe in den Regionen der Biosphärenreservate (=BR & beteiligte Landkreise) ermittelt, die Interesse haben, sich an einer neuen Marketing-Strategie für Bio-Produkte zu beteiligen. Parallel werden das Vorkommen schützenswerter Arten in den BR-Regionen sowie gängige Methoden des Arten-Monitorings und Arten-Daten-Standards erfasst. Anschließend soll geprüft werden, wie gut sich das Vorkommen der Arten den Flächen ausgewählter Bio-Betriebe zuordnen lässt und welche Aussagen die Literatur über Zusammenhänge mit einer extensiven oder Bio-Bewirtschaftung macht. Es wird geprüft, welche Arten-Daten bei den BR und den jeweiligen Landes-Naturschutzbehörden vorliegen und ob diese dafür nutzbar sind. Wo keine Daten vorliegen, sollen gezielte Arten-Erhebungen von ExpertInnen durchgeführt werden, die aus dem Vorhaben honoriert werden.
Einbindung des Bio-Handels geplant
Diese neue Methodik soll in dem FuE-Vorhaben im Detail entwickelt und erprobt sowie deren Kosten im Falle einer regelmäßigen Anwendung eruiert werden. Es sollen Gespräche geführt und ein Modell entwickelt werden, wie sich der Naturkostfachhandel an der Finanzierung dieses Monitorings beteiligen könnte. Mit einem Marktforschungskonzept zu der Frage, wie attraktiv der Artenschutz als Marketing-Argument für Bio-Produkte aus BR bei den Kunden ist, schließt das Vorhaben ab. Das FuE-Vorhaben läuft von Juni 2015 bis spätestens Oktober 2016. Eine anschließende Umsetzung der entwickelten Methodik wird angestrebt.