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Streuobst-Vermarktung im Landkreis Gießen neu organisieren?

Der Landschaftspflegeverband Gießen ist seit über 20 Jahren ein Motor des Naturschutzes und der nachhaltigen Regionalentwicklung im Landkreis Gießen. Der Pflege der Streuobstwiesen rund um viele der mittelhessischen Dörfer und Kleinstädte kommt dabei von Beginn an eine große Bedeutung zu. In einigen Gemeinden konnte bereits eine Vermarktung der eigenen Äpfel in Form von Apfelsaft aufgebaut werden. Dazu sind in vier Gemeinden ver­schiedene, für sich erfolgreiche Kelter-, Abfüll- und Vermarktungsformen entstanden. Diese sind jedoch für den LPV Gießen mit einem hohen Betreuungsaufwand verbunden. Die Produktionsmengen sind, verglichen zu anderen Initiativen, noch relativ gering, was relativ hohe Kosten mit sich bringt. Die Ver­marktung erfolgt, ebenso wie der Anbau (die Baumpflege) ausschließlich im Ehrenamt. Lediglich eine mobile Kelterei kann regelmäßige gewerbliche Einkünfte daraus erzielen.

Der Landschaftspflegeverband beauftragte das BioRegio-Institut mit der Prüfung der bestehen­den Ansätze sowie mit der Erarbeitung von Vorschlägen zur Weiterentwicklung der Vermark­tung, vor dem Hintergrund erfolgreicher Projekte in anderen Regionen. Die Ergebnisse wurden am 30.07.2012 der regionalen LEADER-Aktionsgruppe (LAG) des Landkreises Gießen vorge­tragen und flossen anschließend in einen neuen LEADER-Antrag des LPV Gießen ein.

Weiterführende Links:

Im Rahmen des Forschungsvorhabens „TopRegioKMU – Rolle und Nutzen mittel­ständi­scher Unternehmern in nachhaltigen regionalen Wertschöpfungsnetzwerken“* untersuchte Armin Kullmann die Rhöner Streuobstinitiative im Biosphärenreservat Rhön, an der sich mustergültig die Erfüllung von „Erfolgsfaktoren regionaler Vermarktungsprojekte“ aufzeigen lässt:

http://www.rhoenapfel.de/

Die Forschung zu den „Erfolgsfaktoren regionaler Vermarktungsprojekte“ begann im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz zur „Regional­vermarktung in den deutschen Biosphärenreserva­ten“* (Kullmann 2007 a,b). Schon damals konnten einige dieser Erfolgsfaktoren anhand des großen Streuobst-Apfelsaft-Projektes des BUND Ravensburg am Bodensee beschrieben werden (vgl. Kullmann 2003a):

http://www.streuobst-bodensee.de/

Armin Kullmann, der Inhaber des BioRegio-Instituts, ist selbst Mitglied und Apfelanbauer des Landschaftspflegevereins Birkenfeld, der in der Apfelsaftvermarktung sehr erfolgreich ist.

http://www.birkenfelder-originale.de/
http://www.erlebnisstreuobst.de/

 

*Forschungsvorhaben des Instituts für ländliche Stukturforschung (www.ifls.de)