Kann eine gebündelte Vermarktung von Bio-Produkten dazu beitragen, die biologische Vielfalt in den UNESCO-Biosphärenreservaten (BR) zu erhöhen? Wie könnte das gestaltet werden? Wie rechnet sich das? Zu diesen Fragen hat das BioRegio-Institut eine Machbarkeitsstudie im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz durchgeführt. Die umfassenden Analysen, Konzeptionen und Kalkulationen umfassten den Zeitraum von August 2012 bis März 2014.
Geprüft wurde der marketingstrategische Ansatz, die Bio-Produkte mit einer eigenständigen Marke im Naturkostfachhandel einzuführen. Ein Basissortiment auf der Basis der Angebote von 20 Herstellern aus BR wurde entwickelt und dessen Vertrieb kalkuliert. Die Logistikplanung folgte dem Motto „So regional wie möglich, so überregional wie nötig“. Modellrechnungen ergaben die mögliche wirtschaftliche Rentabilität und damit Machbarkeit dieser Marketingstrategie. Als effiziente Organisationsform wird eine privatwirtschaftliche Trägerschaft vorgeschlagen.
Die Beiträge der Erzeugung der Bio-Produkte zum Artenschutz in den BR sollten als Alleinstellungsmerkmal herausgestellt und dies durch ein Monitoring belegt werden. Gemeinsam mit Prof. Dr. Eckhard Jedicke wurde ein Konzept dazu entwickelt sowie dieses durchkalkuliert. Zur Finanzierung soll, neben Teilen der Handelsspanne der Marketingorganisation, der Naturkostgroß- und Einzelhandel als Partner gewonnen werden. Die Naturschutzverbände WWF, NABU, BUND und die Gesellschaft zum Erhalt alter Haustierrassen (GEH) unterstützen das Vorhaben.
Die VertreterInnen des Bundesumweltministerium, des Nationalkomitees für das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ sowie die LeiterInnen der Verwaltungsstellen der Biosphärenreservate begrüßten auf einer gemeinsamen Sitzung die Ergebnisse sowie Überlegungen zu deren Umsetzung. Eine Erprobung der Arten-Monitoring-Methodik steht noch aus.