Life-Projekt und Succow-Stiftung planen extensive Beweidung
Im Rahmen des EU-Life-Projekts „Schreiadler Schorfheide-Chorin“ im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin sollen Teilbereiche der Sernitz-Niederung bei Greiffenberg renaturiert werden. Trockene Bereiche sollen mit Schafen, Feuchtwiesen mit Rindern beweidet werden, um eine optimale Entwicklung des Quell- und Durchströmungsmoores zu erreichen. Dieses gehört zu den Natura 2000-Gebieten nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU.
Im Rahmen des Schreiadler-Life-Projekts, eines Schutzvorhabens aus Mitteln der europäischen Union, sollen die Bedingungen für die dort noch vorkommenden, seltenen Schreiadler sowie für den Wachtelkönig und den Seggenrohrsänger verbessert werden, die wiederum stellvertretend als Leitarten für intakte Feuchtwiesen- und Moorbiotope stehen.
Projektpartner des Vorhabens sind, neben der Michael-Succow-Stiftung, der WWF Deutschland, der Naturschutzbund (NABU) e.V. sowie der Naturschutzfonds Brandenburg. Vor Ort setzt ein Team rund um die Geografin Dr. Ulrike Garbe die Ziele des Vorhabens um. Teilflächen in der Sernitz-Niederung werden nach Möglichkeit mit Fördermitteln gekauft und der Michael-Succow-Stiftung als Eigentümerin übertragen. Gleichzeitig werden die örtlichen Landwirte angesprochen und eingebunden, um sich an der Entwicklung einer moorschonenden Landnutzung zu beteiligen. Der Zuspruch der Landwirte ist bisher positiv.
Zunächst ist ein Auftrieb von Schafen auf trockenen Randbereichen und eiszeitlichen Erhebungen vorgesehen. Später sollen auf Teilbereichen angepasste Rinderrassen aufgetrieben werden, die mit ihrem Verbiss und Tritt die Moorentwicklung positiv beeinflussen. Angedacht ist auch, die Produkte aus beiden Tierarten in Bio-Qualität zu erzeugen und zu vermarkten. Armin Kullmann, Inhaber des Bio- Regio-Institutes, war am 10. Juli 2014 mit Prof. Michael Succow und Dr. Ulrike Garbe sowie deren Mistreitern und Mitarbeitern vor Ort, um die Bedingungen für Haltung, Verarbeitung und Vermarktung der Tiere zu besprechen. Gemeinsam mit einem interessierten Bio-Schäfer wurde eine erste Vermarktung angedacht.